Pressefreiheit buchstäblich mit Füssen getreten: Erklärung von Journalisten am Rande des Noborder-Camps in Strasbourg
30.Nov.99 - Zwei Journalisten aus Köln, die auf einer Demonstration des internationalen no border camps in Straßburg am 24.7.2002 filmten, stieß folgendes zu:
Auf dem Boulevard de la Victoire dokumentierte das Team brutale Übergriffe der Polizei, die wahllos auf wehrlose DemonstrantInnen einprügelte und diese mit Tränengas aus kürzester Distanz besprühte. Plötzlich rannten 6 - 8 Polizisten auf die Kollegin und den Kollegen zu. Ohne jede Aufforderung, das Filmen einzustellen, und obwohl sich beide als deutsche Journalisten mit ihren Presseausweisen kenntlich machten, wurde ihnen die Kamera entrissen. Der Kollege wurde aus kurzer Distanz mit Tränengas besprüht, geschlagen und auf dem Boden liegend getreten. Während dessen hatten Polizisten die Kamera geöffnet, das Band herausgenommen und entwendet. Trotz mehrfacher Aufforderung gaben sie das Material nicht heraus.
Auch andere Journalisten wurden in ähnlicher Weise von Polizisten angegriffen: Einem Fotografen wurde der Film aus der Kamera entwendet, nachdem er Polizeiübergriffe auf Demonstranten fotografiert hatte; auch er hatte sich eindeutig als Journalist ausgewiesen. Außerdem schlugen Polizisten einem weiteren Kameramann auf seine Kamera und beschädigten sie. Auch das politische Medien-Kunst-Projekt publix-theatre-caravan wurde Opfer eines Polizei-Angriffs am Rande der gestrigen Demonstration. Ihnen wurde gewaltsam ein DV-Video-Band und eine Video-Memory-Card entrissen.
Wir protestieren entschieden gegen diese massiven Angriffe auf die Pressefreiheit und gegen die Mißhandlung der Kollegen und Kolleginnen. Wir verlangen die sofortige Herausgabe des gestohlenen Materials. Wir werden nicht hinnehmen, dass die Polizei Journalisten daran hindern, die Proteste des noborder-Camps zu dokumentieren und darüber zu berichten.
(Kontakt: Jochen Schüller - 0049 - 179-1095737)
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