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Erster Tag der Karawane durch die banlieus [Meinau]

Aktion des no border camps im Straßburger banlieu Meinau erinnert an den Tod eines

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22.Jul.02 - AktivistInnen des no border camps besuchten am Sonntagnachmittag das Straßburger banlieu (Vorstadt) Meinau. Dort war am 19. Mai diesen Jahres der 4-jährige Bilal bei einem Sturz in den Fahrstuhlschacht ums Leben gekommen. Das jahrelang nicht gewartete Fahrstuhlsystem hatte die Etagentür geöffnet, ohne dass die Kabine dort war.

Den Tod des Sohnes magrebinischer Migranten "Unfall" nennen wollen weder seine Familie noch die Menschen, die ihre Trauer und Solidarität bekundeten. VertreterInnen von MIB, der Bewegung von ImmigrantInnen in den Banlieus, machten deutlich, dass es sich bei der systematischen Vernachlässigung der Wohnungen der MigrantInnen um ein Fortsetzung des Kolonialismus handele. Typisch sei auch, das jetzt nicht die Staatsanwaltschaft ermittele, sondern die Eltern als Zivilkläger für eine Strafverfolgung der Verantwortlichen kämpfen müssten. Die Familie sucht übrigens nach einem deutschen Sachverständigen.

Während der mehrstündigen Aktion in Meinau wurde ein Gedenkgraffiti gesprüht, Musik gespielt und eine lange Gesprächsrunde mit der Familie und den Nachbarn geführt. Bilals Tod habe, so traurig es sei, die Menschen zusammengebracht. Bei seiner Beerdigung haben über 1000 Menschen ihre Trauer und Solidarität ausgedrückt.

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